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Andreas Tschas
Glacier
by Paul Nowotny I Lesezeit: 8 Min I Februar 2024
Elon Musk und Kräutertee
Klimaschutzmaßnahmen und Profitabilität sind einander Widerspruch – glauben zumindest die meisten. Dass das Gegenteil der Fall ist, beweist Glacier jeden Tag, indem es anderen Unternehmen dabei hilft, ihren footprint zu verkleinern – und nicht ihren EBIT. Wir hatten das große Vergnügen mit Andreas Tschas, CEO und Co-Founder von Glacier über sein Schaffen und seine Wahrnehmung unserer diversen Zeitgeister zu sprechen, während er so nett war einem etwas erfrorenen Christian Clerici heißen Kräutertee zu kredenzen.
„Von Anfang an war klar, dass Glacier nicht nur ein Unternehmen sein sollte, sondern eine Bewegung.“
Andreas Tschas
Wandel und seine Treiber
Andreas denkt berufsbedingt viel über das große Ganze nach – das big picture, wie man so schön zu sagen pflegt. Nachdem er und sein Geschäftspartner Rainhard Fuchs sich ihre Jobs aber selbst geschaffen haben, kann man vermutlich soweit gehen zu sagen, dass das ganz einfach ihrem Naturell entspricht. Die beiden haben es sich zum Ziel gesetzt, Treiber für nachhaltige Innovation in der österreichischen Unternehmenslandschaft zu sein, und führen dementsprechend viele Gespräche über Klimawandel, Nachhaltigkeit und Investitionen in die Zukunft.
Das ist jetzt vermutlich nicht überraschend, aber sie treffen dabei nicht immer auf aufgeschlossene Geister. Der Klimawandel ist für viele Menschen scheinbar noch immer nicht greifbar – obwohl seine Auswirkungen auch bei uns nicht mehr zu leugnen sind. Manche erklären es jedoch regelrecht zur Glaubenssache. Doch Andreas hat genau die richtige Gegenfrage parat: Was haben wir zu denn zu verlieren?
„Wenn wir irgendwann doch draufkommen, dass das mit dem Klimawandel nicht gestimmt hat und unsere Welt dann halt einfach nur ruhiger und sauberer ist, werden wir dann zurückschauen und uns denken: „Sche!sse, warum haben wir das gemacht“?“
Glacier – Mehr als nur ein Unternehmen, ein Bildungswegweiser für Nachhaltigkeit
Nachdem wir uns über die Ursprünge von Glacier unterhalten hatten, kam Andreas auf das eigentliche Kerngeschäft zu sprechen, ein Aspekt, der in vielen Berichten oft nicht ausreichend beleuchtet wird. Glacier ist nicht nur ein Unternehmen, sondern auch ein Wegbereiter für Bildung und Beratung im Bereich Nachhaltigkeit. Das Team von Glacier ist der festen Überzeugung, dass jede*r Einzelne und jedes Unternehmen einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten kann. Ihre Mission ist es, Wissen und Werkzeuge bereitzustellen, die Firmen dabei unterstützen, ihre Geschäftsprozesse grüner zu gestalten. Dabei bieten sie Weiterbildungsangebote, Workshops und spezifische Beratungen an, um Unternehmen auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu begleiten.
“Jeder Job ist ein Klimajob”, betont Andreas, “und das ist mehr als nur ein Slogan für uns. Es ist der Leitfaden, der unseren Ansatz bestimmt.”
Er erzählt weiter: „Für uns bei Glacier ist es essenziell, dass wir auch intern als Team das umsetzen und vorleben, was wir unseren Kund*innen lehren – quasi ‘practise as you preach’. Daher achten wir nicht nur auf nachhaltige Geschäftspraktiken, sondern auch auf unsere persönlichen Entscheidungen. Beispielsweise habe ich mich für ein Elektroauto entschieden. Wenn öffentliche Verkehrsmittel keine Option sind, möchte ich so emissionsarm wie möglich unterwegs sein.“
DER KRÄUTERTEE HEIZT CHRISTIAN SCHON AUF MEHR ALS NUR EINE ART EIN, ABER VOLLENDS AUFGEWÄRMT…
… IST ER DANN ERST NACH EINER KLEINEN, INFORMELLEN RUM-VERKOSTUNG.
Ein nachhaltiger Fußabdruck als Zeichen von Fortschritt und Chance
Das Ziel von Glacier ist beeindruckend klar: Es geht ihnen nicht nur darum, ihren Kund*innen zu helfen, sondern auch darum, einen nachhaltigen Fußabdruck in der Welt zu hinterlassen, um zu demonstrieren, dass wirtschaftlicher Erfolg und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Diese Philosophie findet sich in allem, was sie tun, wieder.
„Jede Herausforderung, auf die wir stoßen, sehen wir nicht als Hindernis, sondern als Gelegenheit, uns zu verbessern und weiterzuentwickeln. Das ist das Herzstück unserer Unternehmenskultur.“
Diese Einstellung macht Glacier zu einem besonderen Unternehmen, einem Innovator im Bereich Klimaschutz, der stets danach strebt, neue Lösungen zu entwickeln und umzusetzen. Ihre Arbeit ist ein kontinuierlicher Prozess der Innovation und des Lernens, sowohl für das Team von Glacier selbst als auch für die Unternehmen, die sie beraten.
Technologie als Unterstützung, nicht als Allheilmittel
Selbsterklärend hat jeder Mensch eine Geschichte – einen Weg, den er oder sie gegangen ist. Andreas war auf seinem bisherigen Weg stets mit sehr technologielastigen Themen beschäftigt, vor Glacier hat er etwa das Pioneers Festival in der Hofburg veranstalt und im Zuge dessen – schließlich war es ein Festival für technologiegetriebene Start-Ups – hat er einen starken Glauben an Wandel durch Technologie entwickelt. Letzten Endes war seine Erkenntnis, dass Technologie allein nicht ausreicht, um den notwendigen Wandel in Gang zu setzen. Der Mensch selbst muss der Motor des Wandels sein.
„Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für unsere Firma, sondern für unsere Gemeinschaft und unseren Planeten.”
MINDSET MATTERS. UND DAS HIER GELEBTE MINDSET IST ÜBERZEUGT, DASS UNTERNEHMERTUM UND SOZIALE VERANTWORTUNG EINANDER NICHT AUSSCHLIESSEN.
Eine gewisse Technologiebegeisterung ist ihm aber geblieben und die drückt sich unter anderem dadurch aus, dass Glacier bei uns ausschließlich Tesla-Abos abgeschlossen hat. Die Gründe sind für die beiden Founder klar: Ein visionärer Autohersteller mit Fokus auf Softwareentwicklung passt genau in ihr Beuteschema, und – so umstritten Elon Musk durchaus zu Recht ist – mit einer Person an der Spitze, die kein Risiko scheut, um Wandel herbeizuführen. Diese Attitüde verleiht Menschen wie Musk eine derartige Strahlwirkung, dass sie zu einer Quelle von Inspiration für ihre Mitmenschen werden. Und das erklärt auch, warum Tesla so eine starke Fanbase hat. Eine Marke, mit einem einzigartigen Produkt und einer wahrlich einzigartigen Führungspersönlichkeit, hat eine ganz andere Strahlkraft und erzeugt bei seinen Fans ja fast schon religiöse Gefühle.
„Und euer Service ist auch wirklich so geil. Es nimmt einem so viel headspace ab, weil du dich einfach um nichts kümmern musst.“
Doch auch hier ist Technologie nur die eine Komponente, die Andreas so zufrieden mit seinem Abo-Auto macht. Den großen Unterschied macht der damit einhergehende Service. Denn jede Minute, die nicht mit systemerhaltenden Tätigkeiten rund um’s Auto verschwendet werden muss, kann schließlich wichtigeren Dingen gewidmet werden.
BEI GLACIER GIBT MAN DEN RÄUMEN NAMEN MIT BEDEUTUNG – DENN AUCH WAS HIER DRINNEN ENTSTEHT, HAT BEDEUTUNG.
Der Wille ist entscheidend
Wir plaudern naheliegender Weise eingehend über das Thema Elektromobilität und unsere Beobachtungen sind überraschend deckungsgleich. Den Umstieg auf ein Elektroauto sieht Andreas nicht als trivial an – es ist schon eine Umstellung. Eine Änderung von Gewohnheiten. Das Gegenteil zu behaupten, wäre unehrlich. Zu behaupten, dass der Umstieg mit Verzicht gleichzusetzen ist, aber auch.
Der elektrische Antrieb bietet viele Vorteile und nur wenige Nachteile, daran sollte man keinen Gedanken verschwenden. Nennenswerte Unterschiede liegen im alltäglichen handling – wo lade ich das Fahrzeug, wie weit komme ich, wo lade ich unterwegs. Beim Verbrenner haben wir natürlich längst gelernt, wie wir diese Probleme lösen – beim Elektroauto müssen wir es erst lernen, unseren habitus ablegen und uns einen neuen zulegen. Doch das ist ein Aufwand, der erstens überschaubar, und zweitens einmalig ist.
Und manche Dinge muss man halt einfach anders angehen. Tausend Kilometer mit dem Diesel runterreißen, dann den Tank wieder voll machen und sich beim Raststation-Schnitzel fünfzehn Minuten lang vom Tunnelblick erholen? War noch nie eine sonderlich gute Idee und passt glücklicher Weise auch nicht zum Elektroantrieb. Macht man es nämlich genauso und hat dann auch den Anspruch, die Batterie wieder randvoll zu machen, wie man es vom Dieseltank gewohnt war, kommt es zu den oft als Gegenargument vernommen langen Ladezeiten. Spaß geht wahrlich anders.
Stellt man sein Verhalten um und bleibt einfach überall stehen, wo man gerade Lust und Laune hat, lädt eine Viertelstunde, und fährt dann wieder weiter, hat man folgende Dinge geschafft: Man nutzt die mögliche Ladegeschwindigkeit des Autos maximal aus, man kommt entspannt am Ziel an und man hat vielleicht sogar Freude daran.
Andreas selbst ist der Umstieg denkbar einfach gefallen: Seine Familie ist Feuer und Flamme für den Furz-Modus des Tesla und Laden kann er gleich um’s Eck vom Büro. Es kann so einfach sein. Und in der Tat ist es für die meisten unserer Kunden so einfach – man muss einfach nur den ersten Schritt wagen.
„Nachhaltigkeit ist kein Solo-Projekt. Es ist ein Orchester, in dem jede und jeder eine Rolle spielt. Ob als Konsument, Unternehmer oder Bürger – jeder Beitrag zählt.”
Andreas Tschas
DAS GESPRÄCH MIT ANDREAS HAT VIELE PERSPEKTIVEN AUFGETAN – CHRISTIAN DENKT WOHL SCHON DARAN, WAS ER ALLES MIT IHM GEMEINSAM ANSTELLEN KÖNNTE.
Glacier
Glacier wurde 2020 von Andreas Tschas und Rainhard Fuchs gemeinsam gegründet und hat seitdem bereits mehr als 170 Unternehmen über seine Climate Education Plattform klimafit gemacht.
Das Unternehmen hat ein internationales Team aus Klima-, Produkt- und Community-Expert*innen. Aber sie sind genauso auch Unternehmer*innen, Student*innen, Eltern und Naturbegeisterte. Sie verbindet der Wunsch, den nächsten Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen und gegen die Klimakrise aktiv zu werden. Sie sind überzeugt, dass es in jedem Unternehmen Personen mit Leidenschaft für Klimaschutz gibt, die große Steine ins Rollen bringen können. Diese nennen sie Climate Ranger. Und wenn viele Climate Ranger ihre Köpfe zusammenstecken, schaffen sie Großes – davon ist man bei Glacier überzeugt.
Seit 2021 unterstützt Glacier auch die UN Global Compact Corporate Responsibility-Initiative und ihre Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeit, Umwelt und Anti-Korruption. www.glacier.eco
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