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Mobilitätswende mit Ansage

Gelbe Engel werden Grün

by Christian Clerici | Lesezeit: 5min | August 2021

Faszination Elektromobilität

Das Faszinierende an Elektromobilität ist mit wenigen Worten überzeugend gesagt: leise, sauber, kraftvoll. Wer sich die Zeit lieber mit raumfüllenden Diskussionen darüber vertreibt, welcher Antrieb der Beste ist, braucht weder den einen noch den anderen: um sich im Kreis zu drehen, reichen nämlich auch zwei Haxen –  aus ökologischer Sicht, immer noch die umweltverträglichste Variante der Fortbewegung.

Aber wir wollen ja vom Fleck kommen und Ausschau halten nach alltagstauglichen Lösungen, die nicht nur Emissionen reduzieren, sondern im besten Fall auch Spaß machen und unser Lustzentrum ansprechen. Der erhobene Zeigefinger, die Angst vor der Apokalypse, die moralische Verdammung des Verbrennungsmotors oder auch die weinerliche Unbeweglichkeit, nur weil sich etwas ändert – das macht alles wenig Sinn, für Wandel, der uns auf bessere, nachhaltige Wege,  führen soll.

Gute Geschichten statt Märchen

Und deshalb wollen wir die Geschichten vom Wandel auch so erzählen, dass sie Freude machen und die Praxis wiederspiegeln. Zum Beispiel mit der Überauto Audi e-tron GT RS. Ein Elektrobotschafter der Superlative, ein Trumpf im Autoquartett der Zukunft und ganz sicher ein Fahrzeug, das inspiriert, auch wenn es nicht gerade für jede Geldbörse geeignet ist. Der e-tron GT RS ist so etwas wie ein schöner Traum, man kann sich freuen, dass es ihn gibt, ohne daran zu zerbrechen, keinen in der Garage zu haben.

Wobei: wer ernst machen möchte, bekommt ihn natürlich bei vibe im Abo. So viel Realität muss sein.

ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Saalfelden/Brandlhof


Ich hatte das große Vergnügen ihn zu testen und zwar nicht einfach so, sondern mit betreutem Fahren an der Haftgrenze im ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Saalfelden/Brandlhof. Schließlich handelt es sich bei aller ziviler Attitüde des e-trons, schon um einen reinrassigen Supersportwagen, der nicht nur einen gefestigten Charakter verlangt, sondern auch ein paar Skills, die durchaus dabei helfen den Überblick über 850 Nm Drehmoment und 650PS zu behalten. Die Mobilitätswende auf die Straße zu bringen heißt auch: auf der Straße bleiben.

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ÖAMTC Fahrtechnikzentrum Saalfelden/Brandlhof

Das ÖAMTC Experience Center gleich neben dem Hotel Gut Brandlhof ist auf Elektromobilität und autonomes Fahren spezialisiert, es ist mit seinem 1,5 Kilometzer langen Handlingkurs, der erst 2020 auf 50.000 Quadratmetern zur bestehenden Anlage dazugebaut wurde, geradezu prädestiniert, die atemberaubenden Fahrleistungen eines solchen Boliden unter kontrollierten Sicherheitsbedingungen zu erfahren und mit einem echten Rallyeass wie Manfred Pfeifenberger am Steuer, muss man sich sowieso keine Gedanken machen, dass irgendwas schief laufen könnte. Quer schon, aber dafür ist man ja da.

Der Leiter des Fahrtechnikzentrums ist dann auch einigermaßen vorfreudig, als ich nach einem kultivierten Waldausflug zur Seisenbachklamm in Weißbach den GT mit übermütigem Schwung vor die hauseigene Ladesäule zirkle. ÖAMTC e-Power, das sind mittlerweile rund 3000 Ladestationen über ganz Österreich verteilt, die entweder mit Partnern oder aber wie beim ÖAMTC direkt, unter dem gelben Label betrieben werden. Für Club-Mitglieder gibt es spezielle Ladetarife, aktivieren kann man den unkomplizierten Ladevorgang per App.

Grüner Strom wird Gelb

Abgesehen von der eigenen Ladeinfrastruktur, hat der traditionsreiche Automobilclub längst die Weichen für eine nachhaltige Mobilitätszukunft gestellt. Neben seinen Kernkompetenzen im Prüf- und Beratungsbereich, hält e-Mobilität auch noch in Form eines e-Rollersharings Einzug und spezielle Pannenmobile für E-Fahrzeuge sind ebenfalls im Einsatz.


Oliver Schmerold
, CEO des ÖAMTC hat sich aber nicht nur besonders dafür eingesetzt, dass das Experience Center in Saalfelden Wirklichkeit wird, sondern hat überhaupt ein paar gute und unaufgeregte Argumente für Elektromobilität:

Oliver Schmerold | CEO ÖAMTC

„Wir testen in unseren Fahrtechnikzentren Elektromobilität in allen Lebens- und Straßenlagen. Langlebigkeit, Handling, aber auch Sicherheitsaspekte nehmen wir unter die Lupe. Es stimmt einfach nicht, dass Elektroautos weniger sicher sind als Benziner oder Diesel, wir schulen sogar Feuerwehren im Umgang mit der neuen Technik, damit sie im Ernstfall richtig reagieren können. Was wir brauchen ist ein Umdenken, das kann man nicht nur erklären, das muss auch erfahren werden. Nur so merken die Menschen, dass weder Reichweite noch Ladeinfrastruktur gegen den Antrieb sprechen. Wenn man erst einmal versteht, dass man mit einem Elektroauto nicht zum Laden fährt, sondern dort lädt, wo man gerade ist, dann merkt man plötzlich, wie komfortabel die Technologie eigentlich ist“

Können wir bestätigen. Wie so oft im Leben macht die Praxis den Unterschied. Wer sich einmal auf ein Elektroauto eingelassen hat, will selten zurück in die alte Welt der Verbrenner. Ausprobieren ist wie so oft der Schlüssel zum Aha-Erlebnis. Mit einem Abo von uns kann man das einfach und risikolos machen und gleichzeitig die Erkenntnis gewinnen, dass die Mobilitätswende auch eine gute Gelegenheit ist, um einmal darüber nachzudenken, ob man ein Auto überhaupt besitzen muss.

Ist dieser Umdenkprozess einmal angestoßen, kann man seiner Begeisterung freien Lauf lassen und sich trotzdem einen kritischen Blick auf die Entwicklungen behalten. Das ist auch die große Stärke von Marcella Kral, zuständig für New Business beim ÖAMTC und im Vorstand des Österreichischen Fuhrparkverbandes. Mit viel Empathie und Know How bringt sie das Thema Elektromobilität ins Geschäft und unter die Leute.

Marcella Kral | ÖAMTC New Business

Für mich ist Nachhaltigkeit ein ganz entscheidender Faktor bei der Elektromobilität. Es steckt nämlich nicht nur Energie, sondern auch jede Menge Recyclingpotential in den Batterien. Durch moderne Verwertungstechnologien, gewinnen wir immer mehr sensible Rohstoffe aus den Akkus zurück und so wird die Technologie mit jedem Lebenszyklus einer Batterie ökologisch sauberer. Außerdem sollten wir uns bewusst sein, dass kommende Generationen einen ganz anderen Zugang zum Auto haben, manche wollen nicht einmal mehr einen Führerschein machen, andere wollen zwar sauber fahren, aber nie im Leben ein Auto kaufen. Die Mobilitätswende ist also viel mehr als nur eine Disruption in der Technologie, die Gesellschaft allgemein verändert ihre Mobilitätsgewohnheiten und wenn ich irgendwann von meiner Bettkante direkt in meine nachhaltige Mobilität hupfe, dann haben wir es geschafft“

Für die einen ist es nur ein kleiner Hüpfer, für die anderen ein großer Sprung über den eigenen Schatten. Epochale Veränderungen verunsichern am Anfang immer, aber letztlich zeigt auch die Geschichte, dass sich wenig bewegt, wenn man aus Prinzip dagegen ist.

Die Kraft der Fliehkraft

Man kann das vielleicht mit einem wilden Ritt im Audi e-tron GT vergleichen, wenn Manfred Pfeifenberger am Steuer sitzt und man selber, den Fliehkräften gnadenlos ausgeliefert ist.

Der Magen sagt nein, das Herz sagt ja. Der ewige Zwiespalt. Soll man auf sein Bauchgefühl hören oder sich in den Moment verlieben?

Gerne entscheide ich mich für das Verlieben, denn Normalität ist eh immer. Außerdem muss man sein Schicksal ja nicht jeden Tag herausfordern und sich neben einen Rallyefahrer auf den Beifahrersitz setzen. Zum Glück hat Herr Pfeifenberger auch noch was anderes zu tun als mir die Farbe aus dem Gesicht zu treiben und so bleibt wie immer nach einem Abenteuer eine gute Geschichte zurück. Eine Geschichte die mit etwas Abstand immer besser wird und Teil der Begeisterung für das Neue.

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